Mit gesamthaft knapp 42 Mio. Hotellogiernächten (LN)* arbeitete der Schweizer Tourismus 2023 so erfolgreich wie noch nie. Bei diesem Allzeitrekord fallen unter anderem die Grosserfolge aus Nordamerika und Südostasien auf, der wieder gesunde Markt Grossbritannien, aber auch die nach wie vor treuen Schweizer Gäste. Rekorde verpflichten jedoch – das weltweite Tourismusmarketing von Schweiz Tourismus (ST) soll sich deshalb in Richtung «Travel better» entwickeln.

Martin Nydegger, Direktor ST, präsentierte heute an der Jahresmedienkonferenz 2024 zusammen mit den Partnern Bundesamt für Statistik (BFS) sowie HotellerieSuisse die Bilanz 2023 des Schweizer Tourismus. Das Rekordjahr 2023 unterstreicht die gewichtige Rolle des Tourismus innerhalb der nationalen Volkswirtschaft. Die Branche hat sich unmissverständlich als eine der tragenden Säulen der Schweizer Wirtschaft etabliert, sie gehört zu den fünf bedeutendsten Exportbranchen des Landes. 
Martin Nydegger betonte: «Spätestens jetzt ist allen klar: die Erfolge des Tourismus tragen massgeblich zur wirtschaftlichen Stärkung und zur Sicherung des Wohlstandes im Land bei». Trotz aller guten Zahlen erinnerte Nydegger jedoch auch an die Wichtigkeit, die Gästeströme mittels Tourismusmarketing ganz gezielt räumlich und saisonal zu lenken.

Nordamerika und Südostasien: Traumdestination Schweiz
2023 brachte total 41.8 Mio. LN (+5.6 %) – eine noch nie dagewesene Zahl seit Beginn der Messung der Schweizer Hotelübernachtungen im Jahre 1934.
Nennenswert sind dabei die Hotelübernachtungen aus Nordamerika und Südostasien, die für Allzeitrekorde sorgten. Vor allem in den USA (3 Mio. LN / +23.7 %) herrschte 2023 nicht nur ein enormer Nachholbedarf an Schweiz-Reisen, das Ferienland Schweiz ist dort heissbegehrt und im Trend. Auch für Gäste aus Südostasien (Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand) ist die Schweiz eine Traumdestination: 754’000 LN kamen aus diesen Märkten zustande, 25 % mehr als noch 2019. Touristinnen und Touristen aus diesem Teil Asiens besuchten die Schweiz auffallend gern in den Nebensaisons Frühling (21 % an allen LN 2023 aus Südostasien) und Herbst (18 %).

Durchzogene Bilanz für Europa
In Europa fällt Grossbritannien (1.7 Mio. LN / +2.8 %) auf, wo sich die Reisebewegungen in Richtung Schweiz nach der Pandemie deutlich erholt haben. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten zu Hause machten Britinnen und Briten wieder Ferien in der Schweiz – und viele von ihnen begaben sich neuerdings als «Touring-Gäste» auf Zugreisen durch die Schweiz.
Unter den grossen Nahmärkten erfreut vor allem auch Frankreich mit stabilem und starkem Wachstum, französische Gäste sorgten mit 1.4 Mio. LN für ein Plus von fast 10 % gegenüber 2019. Etwa gleich gross ist der Markt Benelux, dieser zeigt jedoch im Gegensatz zu Frankreich für 2023 noch einen leichten Rückstand auf 2019 (-1.6 %). Ebenfalls noch leicht hinter 2019 zurück liegt Italien (878’000 LN / -1.1 %).
Deutschland als grösster Auslandmarkt für den Schweizer Tourismus erholt sich deutlich langsamer: die 3.8 Mio. LN sind noch immer ein Rückstand von 4 % gegenüber 2019. Die Schwäche in Deutschland war somit sicher mitverantwortlich für den gesamthaften Rückstand der LN aus dem europäischen Kontinent (12 Mio. LN / -1.4 %). Im Heimmarkt Schweiz schliesslich sind die Rekorde aus der Pandemie vorbei. Dennoch sind die einheimischen Gäste nach wie vor hochbegeistert von Ferien im eigenen Land. Wer mit der Pandemie erstmals Ferien in der Schweiz machte, wurde oft zum Stammgast (20.8 Mio. LN / +16.3 %). Die neuentdeckte Heimatliebe dürfte sich zwar weiter leicht abschwächen, aber doch Bestand haben.

Favoriten: grosse Städte und Nebensaison
Die Gesamtheit aller Gäste besuchte 2023 die ganze Schweiz, aber zwei Regionen stachen besonders hervor: Die Tourismusregionen Genf (3.6 Mio. LN) sowie Bern (6 Mio. LN) belegten 2023 die Spitzenplätze, wenn es um das LN-Wachstum geht: in beiden Kantonen kamen fast 11 % mehr LN zusammen als 2019. Fast ebenso stark zulegen konnten die grossen Schweizer Städte (13.1. Mio. LN / +9 %). Die Entwicklung in den kleineren Städten (7.5 Mio. LN / +4.6 %), den Bergregionen (17.6 Mio. LN / +4 %) sowie auf dem Land (3.5 Mio. LN / +2.8 %) liegt etwas unter dem Gesamtdurchschnitt.
Die wichtigste Jahreszeit nach Hotelübernachtungen war nach wie vor der Sommer (Mai bis und mit August), wo 39 % der LN registriert wurden. 28 % aller LN fielen 2023 in die Wintersaison. Daneben zeigte sich jedoch auch die Stärke der «Nebensaisons» Frühling (März und April, 15 % Anteil) sowie vor allem Herbst (September und Oktober, 18 %).

Mehr lenken statt bloss fördern
Tourismuswerbung heisst nicht mehr, bloss Gästerekorde zu produzieren. Vielmehr hat ST gemeinsam mit der Tourismusbranche die wichtige Diversifizierung der Nachfrageförderung längst erkannt. «Wir bringen die richtigen Gäste zur richtigen Zeit an die richtigen Destinationen. Lenken und Fördern heisst die Zauberformel», erklärt Martin Nydegger. Das Rekordjahr nur gerade zwei Jahre nach den letzten Pandemie-Lockdowns bildet die Basis für eine längerfristige Neuausrichtung des Tourismus hin zu einer Strategie des «Travel better». Nydegger beschreibt diese wie folgt: «Während wir im Markt Schweiz den Tourismus fördern und lenken, indem wir etwa versteckte Perlen zeigen, setzen wir in Europa aktiv auf die Tourismusförderung, weshalb wir beispielsweise die einfache und nachhaltige Anreise via Eisenbahn bewerben. Die Gäste aus Übersee schliesslich wollen wir in der Zahl nicht weiter fördern, sondern vor allem lenken, nicht nur flächendeckend übers ganze Land, sondern auch saisonal über das ganze Jahr verteilt. Dazu bearbeiten wir gezielt die passenden Nischen und spannendsten Segmente in ausgewählten Herkunftsmärkten».
Für das Jahr 2024 rechnet ST mit einer weitgehenden Normalisierung des Tourismus. Bei den Hotelübernachtungen aus der Schweiz bedeutet dies ein voraussichtlicher Rückgang von -2.5 % gegenüber dem Vorjahr, aus Europa ein Plus von 3.3 % sowie aus Übersee eine Zunahme von fast 15 % im Vergleich zu 2023.

*alle LN-Zahlen/Vergleiche ein letztes Mal jeweils im Vergleich zu 2019, dem letzten «normalen» Jahr vor der Pandemie. Quelle: Beherbergungsstatistik, Bundesamt für Statistik.

Gesamte Mediendokumentation Jahresmedienkonferenz 2024

  • Medienmitteilung
  • Wichtigste Zahlen auf einen Blick
  • Präsentation
  • Fotos (Winter / Portraits Martin Nydegger – © beachten!)
  • Ausblick Angebote 2024
  • Unterlagen Bundesamt für Statistik
  • Unterlagen HotellerieSuisse

Zahlen und Fakten im Video (YouTube)

Schweiz Tourismus (ST)
ST ist eine öffentlich-rechtliche Körperschaft des Bundes und ist mit der Förderung der touristischen Nachfrage für das Ferien-, Reise- und Kongressland Schweiz im In- und Ausland beauftragt. Die Entwicklung und Umsetzung nachfragewirksamer Marketingprogramme und die Profilierung der starken, klassisch-modernen Tourismusmarke Schweiz landes- und weltweit stehen im Mittelpunkt. ST arbeitet in enger Zusammenarbeit mit der Tourismusbranche, welche ungefähr die Hälfte des Budgets beisteuert. Die andere Hälfte besteht aus Bundesgeldern. Die Organisation arbeitet kunden- und marktorientiert und wird nach betriebswirtschaftlichen Kriterien geführt. Weltweit ist ST mit rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (255 FTEs), verteilt auf 36 Büros, in 23 Märkten präsent.

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Markus Berger, Leiter Unternehmenskommunikation
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