Die Tourismuswirtschaft war 2020 und 2021 von der Covid-19-Krise sehr rasch und ausserordentlich stark betroffen – Logiernächte und Übernachtungszahlen fielen nach dem Rekordjahr 2019 auf ein Rekordtief und stellten die Tourismusbranche vor die grösste Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg.

Die Covid-19-Pandemie hat den Schweizer Tourismus auf den Kopf gestellt, primär verantwortlich war der fast vollständige Wegfall der Logiernächte aus dem Ausland. Daneben wirkten Lockdown, Aufrufe zum Zuhausebleiben, Homeoffice-Pflicht und Einschränkungen sowie Schutzmassnahmen dämpfend auf den Binnentourismus. Durch die ständig ändernden Reisebeschränkungen infolge der globalen Covid-19-Pandemie war die Grundlage für einen überlebensfähigen, internationalen Tourismus nicht mehr gegeben: die grundsätzliche weltweite Reisefreiheit. Um den Tourismus zu unterstützen, wurden zusätzliche Bundesmittel für ST im Umfang von CHF 40 Mio. gesprochen, die je hälftig für die touristische Nachfrageförderung und in Form von Entlastungszahlungen für die Branche eingesetzt wurden.

Gemäss den Vorgaben der eidgenössischen Räte standen bei der Förderung der Tourismusnachfrage im Rahmen des Recovery Plan 2020–2021 folgende Schwerpunkte im Vordergrund:

  • Förderung des nachhaltigen Tourismus
  • Förderung des Binnentourismus
  • Förderung preislich attraktiver Angebote

Die dynamische und unvorhersehbare Entwicklung der Covid-19-Pandemie hat über die Laufzeit des Recovery-Programms ein hohes Mass an Agilität und Flexibilität bei der Priorisierung, Budgetierung und Umsetzung der Massnahmen erfordert. Oberstes Ziel bei der Umsetzung des Programms war stets, die Mittel zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort bewusst so einzusetzen, damit auf Basis der zur Verfügung stehenden Geldern eine rasche und maximale Wirkung in der touristischen Nachfrageförderung erzielt werden konnte. Unter dem Grundsatz „Zusammen für alle“ diente der Recovery Plan der gesamten Tourismusbranche. Je länger die Pandemie dauerte, desto klarer wurde, dass insbesondere der Städte- und der Geschäftstourismus die Leidtragenden der Pandemie sind. Beim Mitteleinsatz des Recovery-Budgets wurde deshalb ein besonderes Augenmerk auf Branchenpartner gelegt, die wegen des ausbleibenden internationalen Tourismus am meisten Unterstützung benötigten. ST hat im Rahmen des Recovery-Programms an ihren Kernaufgaben und Kernkompetenzen festgehalten, die touristische Schweiz aus immer neuen Perspektiven und auf die Bedürfnisse der Gäste zugeschnitten zu vermarkten. Die Recovery-Projekte zeichneten sich dadurch aus, dass sie sich inhaltlich auf die Schwerpunktthemen konzentrierten und auch grösser, breiter, schlagkräftiger und prominenter umgesetzt werden konnten. Ein weiteres Merkmal der Recovery-Projekte war eine noch raschere Wirksamkeit als bei regulären Projekten. Insbesondere in der ersten Pandemiephase wurden zudem mit Recovery-Geldern auch Empathiekampagnen realisiert, um in den Köpfen der Menschen präsent zu bleiben. Dank der zusätzlichen Bundesmittel im Rahmen des Recovery Plan 2020–2021 konnte der Rückgang der Logiernächte abgefedert und die Tourismusbranche gestärkt werden. Eine ausführliche Wirkungsmessung, die die Abfederung quantifiziert, wird bis Juni 2022 bereit sein. Der vorliegende Schlussbericht zum Recovery Plan 2020– 2021 zeigt auf, mit welchen Massnahmen und Projekten die Nachfrage für das Reiseland Schweiz dank der gesprochenen Zusatzmittel gefördert werden konnte und wie die Branche mit Entlastungszahlungen unterstützt wurde.

Mit Empathie, auffallenden Marketingaktivitäten und attraktiven Angeboten reagierte ST auf die weltweiten Reisebeschränkungen.

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