Wir organisieren mehr schneeunabhängige Events im Winter.

Ausgangslage und Herausforderungen

Der Ausbau von bestehenden und die Etablierung neuer Events in der Winterzeit bietet für Tourismusdestinationen mit bestehenden Event-Infrastrukturen (Hotelkapazitäten, Räume, Parkplätze usw.) die Möglichkeit, das schnee- und witterungsunabhängige Angebot der Destination zu verstärken. Das kann insbesondere bei unsicheren Witterungssituationen gegenüber dem alpinen Wintersport kompensierend wirken.

Die Realisierung von Events dürfte aufgrund der Komplexität und notwendigen Vorleistungen keine Strategie für alle Destinationen sein. Dennoch können einige Destinationen eine solche Strategie erfolgreich initiieren, von der logistischen und bautechnischen Kompetenz der Bergbahnen profitieren und Events organisieren, welche genügend Kraft entwickeln, um Übernachtungsgäste zu gewinnen.

Denkbar ist insbesondere auch, Events – die heute im Sommer oder indoor stattfinden – künftig vermehrt in die Winterzeit zu transferieren (insb. Konzerte und Theater, aber auch Indoor-Sportveranstaltungen).

Nutzen der Anpassungsstrategie

Die gezielte Erweiterung des Eventangebots im Winter – etwa durch Kulturveranstaltungen, Musikfestivals oder sportliche Formate ohne Abhängigkeit vom Schnee – schafft neue, wetterunabhängige Besuchsanlässe. Dabei werden neue Zielgruppen wie etwa kulturinteressierte Städter oder Festivalbesucher angesprochen, die bislang nicht zu den klassischen Wintergästen zählten. Bestehende Infrastrukturen lassen sich vielseitig und kreativ zweitnutzen, was die regionale Wertschöpfung erhöht. Solche Formate können saisonale Schwankungen abfedern und die wirtschaftliche Resilienz steigern.

Typische Massnahmen

  • Ein zentraler Hebel liegt in der intelligenten Zweitnutzung bestehender Infrastruktur, welche temporär für Events genutzt wird, wodurch neue Räume für Begegnung und Erleben entstehen – ohne hohe Investitionen oder zusätzlichen Flächenverbrauch.
  • Organisatorisch braucht es tragfähige Strukturen. Dabei können lokale Koordinationsteams geschaffen werden, um die Themen der Sicherheit, Mobilität, Logistik und Kommunikation gemeinsam zu bearbeiten.
  • Förderinstrumente oder Beteiligungsformate für lokale Betriebe und Vereine können zusätzlich dafür sorgen, dass Veranstaltungen wirtschaftlich in der Region verankert werden und alle Akteure einer Region von solchen Veranstaltungen profitieren.

Beispiele zur Inspiration

  • Zermatt Unplugged: Internationale Künstler spielen rein akustische Sets auf Bühnen von Hotelbars bis zur Höhenbühne auf 2.600 m.
  • The ICE St.Moritz: Oldtimer-Show auf dem gefrorenen See – ein exklusives Event zwischen Motorsport und Eleganz.
  • Arosa Humorfestival: Inmitten der Berglandschaft bringen renommierte Kabarettisten und Comedians im Dezember im Zelt auf 2.000 m Höhe ihr Publikum zum Lachen.
  • Caprices Festival: Während im Tal der Frühling erwacht, findet auf 2’200 m auf einer gläsernen Bühne ein Festival statt.
  • Solothurner Filmtage: Das wichtigste Festival für den Schweizer Film zieht jedes Jahr Tausende Besucher in die barocke Altstadt – auch mitten im Winter.