Wir erweitern unsere Möglichkeiten der technischen Beschneiung.
Ausgangslage & Herausforderungen
Die technische Beschneiung ist heute für den Betrieb von Skigebieten unerlässlich, um die Angebotssicherheit der Saison zu gewährleisten. Der Ausbau der technisch beschneiten Fläche und der Leistungsfähigkeit der Beschneiungsanlagen bildet eine der wichtigsten Anpassungsstrategien an den Klimawandel.
Die Klimadaten zeigen, dass in der Schweiz auch in Zukunft in den meisten Fällen genügend geeignete Kältestunden für die Produktion von technischem Schnee vorhanden sind. Voraussetzung für den Ausbau der technischen Beschneiung ist die Sicherung von genügend Wasser. Weiter dürfte die Finanzierung der Investitions- und Produktionskosten eine Herausforderung sein.
Nutzen der Anpassungsstrategie
- Die Modernisierung der Beschneiungssysteme und der Ausbau reduzieren die Abhängigkeit von natürlichem Schnee.
- Garantiertes qualitativ hochstehendes Schneeangebot, besonders zum Saisonstart.
- Dank einer geschlossenen qualitativ hervorragenden Schneedecke auf den Pisten können Geländespuren verhindert werden.
- Die technisch produzierte Schneedecke bildet gleichzeitig ein Wasserdepot in niederschlagsarmen Wintern, welches für das Speisen der Quellen im Sommer entscheidend sein kann.
- Speicherseen für Beschneiung können multifunktional genutzt werden (Badesee, Löschbecken für Feuerwehr, Bewässerung für Alpweiden, Stromproduktion etc.)
Typische Massnahmen
- Erweiterung der Beschneiungsanlage, um die Schneegarantie zu sichern.
- Modernisierung der Beschneiungssysteme, um Produktivität, Energieeffizienz und Wasserverbrauch kontinuierlich zu verbessern.
- Multifunktionale Speicherseen, die neben der Beschneiung auch der Energieproduktion dienen, oder als Badesee im Sommer genutzt werden können.
- Zentralisierung der Kompressoranlagen zur Bündelung des Energieeinsatzes und zur Reduktion des Gesamtverbrauchs.
Beispiele zur Inspiration
- Davos übernimmt eine Vorreiterrolle in der Beschneiung durch einen Mix aus Kleinwasserkraftwerken zur Eigenstromerzeugung, Wasser aus Speicherseen, Schneehöhenmesssystemen zur automatisierten Steuerung sowie zentralen Kompressoranlagen zur Druckluftversorgung der Kanonen und Lanzen.
- Im Rahmen des Projekts „Beschneiung 4.0“ der Pizolbahnen wurde eine Anlage mit einem Speichersee, einem 15 km langen Wasserleitungsnetz und 90 Schneepunkten gebaut, um die Schneesicherheit und den Wintertourismus zu sichern.
- Die Studie „Klimawandel und Wintertourismus“ analysiert die Bedeutung der technischen Beschneiung für Bergbahnen, Destinationen und Gäste sowie deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Umwelt und Ressourcenverbrauch in Davos, Scuol und Braunwald.