Wir ermöglichen den Gästen in schneeunsicheren Wintern den Zugang zu einem schneesicheren Skigebiet.
Ausgangslage & Herausforderungen
Es ist denkbar, dass einzelne Skigebiete ihr Angebot auf einen Kern zurückbauen oder das Angebot saisonal einschränken. Und es besteht die Möglichkeit, die Destination mit einer Verbindungsbahn oder anderer Verkehrsinfrastruktur an ein benachbartes Skigebiet anzubinden oder eine Kooperation mit höher gelegenen Gebieten einzugehen. So kann das Wintersportangebot in der Region erhalten werden.
Eine Verbindungsbahn ist nicht überall möglich, dennoch bestehen einige Beispiele in der Schweiz, wo solche Strategien durchaus technisch umsetzbar wären. Eine Herausforderung ist auch hier in der Regel der Landschafts- und Umweltschutz. Zudem können Verbindungsbahnen hohe Investitionskosten verursachen und oft fehlt die Bereitschaft, auf das eigene Skigebiet zugunsten einer direkten oder indirekten Anbindung an ein benachbartes Skigebiet zu verzichten.
Kooperationen von tiefer gelegenen Skigebieten mit schneesicheren Skigebieten werden in der Schweiz sehr erfolgreich umgesetzt. Die Befürchtung, dass Gäste in grössere Skigebiete abwandern, hat sich nicht bestätigt. Stimmen die Schneeverhältnisse, sind tiefer gelegene Gebiete sehr attraktiv und werden stark besucht. Damit kann ein ortsunabhängiges attraktives Angebot verkauft werden.
Nutzen der Anpassungsstrategie
- Durch die direkte oder indirekte Anbindung an ein benachbartes Skigebiet können je nach Situation die Investitions- und Betriebskosten für den Wintersport wesentlich gesenkt werden.
- Die Anbindung an ein schneesicheres Skigebiet trägt wesentlich zur Sicherstellung eines stabilen Wintersportangebots bei.
- Die Gästebindung bleibt erhalten.
Typische Massnahmen
- Durch die Verbindung zweier benachbarter Skigebiete und den teilweisen Rückbau weniger genutzter Bahnen und Geländekammern kann das Gesamtangebot effizienter gebündelt werden.
- Verzicht auf das eigene (in der Regel kleine) Skigebiet und dafür Schaffung einer Zubringeranlage in ein nahe gelegenes Skigebiet.
- Kooperation mit einem oder mehreren benachbarten Skigebieten mittels eines gemeinsamen Saisonpasses.
Beispiele zur Inspiration
Die Pizolbahnen unterstützen den Betrieb verschiedener Schleppliftgesellschaften in der Region, damit auch kleinere Skigebiete erhalten bleiben und gerade Kinder einen vereinfachten Einstieg in den Schneesport finden. Zum einen läuft eine Ticketkooperation mit St. Margrethenberg. Wer ein Ticket für Pizol kauf, kann für einen kleinen Aufpreis auch auf St. Margrethenberg Ski fahren. Dieser Anteil wird von den Pizolbahnen unabhängig von Betrieb und Nutzung des Skilifts an St. Margrethenberg ausgezahlt. Zum andern gibt es Kooperationen mit mehreren Kleinstskilliften, die von IGs oder Vereinen betrieben und damit grösstenteils ehrenamtlich betreut werden. Deren Abonennt:innen erhalten 50% Rabatt auf die Skipässe in Pizol. Verschiedentlich wird zudem auf technischer Ebene oder beim Einkauf zusammengearbeitet.
- Die Urdenbahn ermöglicht die Verbindung von Arosa und Lenzerheide, was zum grössten Skigebiet in Graubünden mit 225 Kilometern Pistenlänge führt.
- Mit dem Magic Pass erhalten Gäste saisonale Pauschaltickets für rund 80 Skigebiete und können bei Schneemangel flexibel auf andere Destinationen ausweichen.
- Idee einer Verbindung des Dorfes Tschiertschen mit dem Skigebiet Arosa-Lenzerheide.