Mit alternativen Finanzierungsmodellen sichern wir unser Angebot auch in schneearmen Wintern.
Ausgangslage & Herausforderungen
Skigebiete, die mit ihren Transport- und Restaurationseinnahmen nicht in der Lage sind, die erforderlichen Investitionen und Erneuerungen zu finanzieren, sind auf alternative Geschäftsmodelle angewiesen. In der Regel sind dabei wetterunabhängige Einnahmequellen notwendig – häufig unterstützt durch die öffentliche Hand.
Solche Geschäftsmodelle lassen sich in Destinationen mit einem hohen Anteil an Zweitwohnungen oder mit einer finanzstarken Munizipalgemeinde umsetzen. Zudem müssen die Skigebiete als erfolgskritische Infrastrukturen für die jeweilige Destination oder Gemeinde angesehen werden.
Nutzen der Anpassungsstrategie
- Alternative Finanzierungsmethoden reduzieren die Abhängigkeit von den Erträgen aus dem Ski- oder Schneesport.
- Durch flexiblere Finanzierung werden Beschneiung und Pistenanpassungen wieder möglich, wodurch deren Vorteile realisiert werden können.
Typische Massnahmen
- Querfinanzierung durch öffentliche Mittel (bspw. Gemeinde) oder Hotels bzw. Gäste mit Interesse an funktionierenden Bergbahnen (bspw. Kurtaxen).
- Erhöhung oder gezielte Nutzung der liegenschaftsbasierten Steuern oder Kurtaxen zur Finanzierung der Bergbahnen.
- Crowdfunding-Projekte ermöglichen eine flankierende Finanzierung für Bergbahnen.
- Bürgschaftsversprechen der öffentlichen Hand zur Verbesserung der Zinskonditionen.
- Finanzierungsmodell zwischen Bergbahnen und öffentlicher Hand zur Finanzierung von Investitionen mit halböffentlichem Charakter (z.B. Beschneiungsinfrastruktur).
Beispiele zur Inspiration
- Dank eines kurtaxenbasierten Finanzierungsmodells in Vals konnten CHF 900‘000 der jährlichen Betriebskosten von CHF 1.5 Mio. alternativ finanziert werden.
- Durch ein Fundraising für „My Leukerbad“ kamen mehr als CHF 4.53 Mio. zusammen, wodurch die Nachlassstundung der Torrent-Bahnen aufgehoben wurde.
- In Tschiertschen wurde mit der Solidaritätsstiftung Tschiertschen eine gemeinnützige Organisation gegründet, welche – im Gegensatz zur gewinnorientierten Skibahn – steuerlich abziehbare Beiträge erlaubt und damit Anreize für Spendende schafft.
- Für die Weisse Arena wurde mit CHF 2.5 Mio. Gemeindegeldern die Firma Finanz Infra gegründet, welche neue Beschneiungsanlagen baut. Dafür bezahlen die Bergbahnen einen Pachtzins. Das Investitionsrisiko tragen die Gemeinden.